Der moderne Lebensstil und seine Folgen – Die Budwig Ernährung als Chance für ein Mehr an Gesundheit!
Unter diesem Titel lud die Dr. Johanna Budwig Stiftung am 29. September 2018 Therapeuten und Praktiker zu einer zweiten Tagung nach Bad Zwischenahn ein.
Nach dem erfolgreichen Auftakt im Jahr 2016 bot die Dr. Johanna Budwig Stiftung auch in diesem Jahr wieder eine ganztägige Veranstaltung, in der es in verschiedenen Vorträgen zu einem um die Person Dr. Johanna Budwig und ihre Werke ging und zum anderen über aktuelle Kenntnisse aus der modernen Wissenschaft zur Bedeutung ungesättigter Fettsäuren für die Gesundheit referiert wurde.
Dr. Johanna Budwig – einmal ganz privat
Der einleitende Vortrag: „Meine Tante Johanna Budwig – Erinnerungen“ von Dr. Alexander Grunewald zusammen mit seinem Vater Dr. Armin Grunewald illustriert eine ganz persönliche Seite von Dr. Budwig. Hier wurde zu einem die starke, wissensdurstige Forscherin beschrieben, deren Prinzipien und Ansichten unumstößlich waren, die aber auch gleichzeitig eine lebensbejahende, neugierige und genussvolle Seite in sich trug.
Die Budwig Creme unter die wissenschaftliche Lupe genommen
Fachlich wurde es in dem Vortrag: „Neue Erkenntnisse aus der zellbiologischen Forschung zu den förderlichen Wirkungen des Leinöls“ von Prof. Dr. P. C. Dartsch. Der erfahrene Zellforscher und Biochemiker Prof. Dr. Dartsch stellte zunächst verschiedene Zellkulturmethoden sowie das von ihm entwickelte Verdauungsmodell vor. Im Anschluss legte er seine aktuellen Versuchsergebnisse zur Wirkung von Leinöl auf verschiedene Zellpopulationen dar. Als Quintessenz konnte gezogen werden, dass Leinöl (in Zellkultur und nach Durchlauf des Verdauungsprozesses im Modell) sowohl auf Bindegewebszellen (Fibroblasten) als auch Zellen des angeborenen Immunsystems (aktivierte funktionale Neutrophile) positive Effekte ausübt. Diese Ergebnisse geben daher Anlass weitere, zukünftige Untersuchungen durchzuführen.
Rund und gesund?
Um die gesundheitliche Gefahr des Bauchfetts ging es in dem Vortrag von Dr. Edith Wehage, mit dem Titel: „Apfeltyp vs. Birnentyp – Bauchfett die unterschätzte Gefahr? !“ Sie erläuterte die Bedeutung des Fettgewebes für den Körper und welche biochemischen und körperlichen Folgen Übergewicht, resp. Bauchfett (viszerales Fett) hat. Nur durch eine angepasste Kalorienzufuhr (mit Hilfe einer ausgewogenen, Omega-3-reichen Ernährung) und ausreichend Bewegung lässt sich eine Zunahme des viszeralen Fettes vermeiden, bzw. die von ihm ausgehenden, entzündlichen Wirkungen und dessen Spätfolgen eindämmen.
Die Wichtigkeit von Omega-3
Nach einer genussvollen Mittagspause, ganz im Sinne einer Ernährung nach Dr. Budwig, erläuterte Prof. Dr. C. von Schacky die Wichtigkeit des sog. HS-Omega-3 Index für die Gesundheit in seinem Vortrag: „Warum man einen hohen HS-Omega-3 Index haben will?”. Der renommierte Forscher Prof. Dr. von Schacky zeigt die Wichtigkeit auf, Fettsäuren in Bezug auf die menschliche Gesundheit nicht wie bislang in Gruppen, sondern einzeln zu betrachten. Viele gesättigte Fettsäuren und sogar natürlich vorkommende Trans-Fettsäuren, sind anders als bisher angenommen, äußerst wichtig für die Funktion des menschlichen Körpers.
Vor allem aber weist der Kardiologe Prof. Dr. von Schacky durch seine jahrzehntelangen Forschungen auf, dass sich eine Anzahl von sog. Zivilisationserkrankungen und insbesondere Herz-Kreislauf-Erkrankungen mit einem Blutspiegel an den längerkettigen Omega-3-Fettsäuren EPA und DHA von mind. 8% vermeiden lassen. Da die heutige, Omega-6-lastige, westliche Ernährung kaum mehr die Möglichkeit liefert, diesen Spiegel auf natürlichen Weg zu erreichen, empfiehlt Herr Prof. Dr. von Schacky eine Substitution mit den entsprechenden Fettsäuren, sowie regelmäßige Kontrollen durch einen Bluttest.
Die Öl-Eiweiß-Kost in Theorie und Praxis
Einen warmherzigen Abschluss bot Dipl. oec.troph. Kornelia Paßiel mit ihrem Vortrag: „Dr. Johanna Budwig und die Heilkraft natürlicher Nahrung – theoretisches und praktisches Hintergrundwissen zur Öl-Eiweiß-Kost.” Enthusiastisch und liebevoll gibt Frau Paßiel die unbeschreiblichen, wissenschaftlichen Leistungen Dr. Johanna Budiwgs wieder. Ihre Erkenntnisse, die der damaligen Zeit weit voraus waren (und durch ihren revolutionären Gedankenumbruch auch von vielen Wissenschaftlern z.Tl. nicht verstanden wurden), haben bis heute nichts an Bedeutung verloren. Im Gegenteil sie lassen sich immer wieder, auch mit modernen Forschungsverfahren, in ihrer Richtigkeit bestätigen. Zum Abschluss ihrer Ausführungen gibt Konny Paßiel ein vortreffliches Zitat Dr. Budwigs, das sehr gut in die heutige Zeit passt, in der Menschen immer wieder auf der Suche nach den optimal gesunden Lebensmitteln oft in ferne Welten reisen:
„Die richtige Ernährung eines Menschen ist durchaus möglich, ohne dass alle Einzelheiten wissenschaftlich erforscht sind. Der Mensch stellt einen Teil der ihn umgebenden Natur dar und natürlicherweise finden sich in seiner Umgebung die Substanzen, die er zu seiner Ernährung benötigt!“
Mit den Worten Johanna Budwigs:
„[…] dass das Einfache bei vielen „Wissenschaftlern“ nicht so hoch geschätzt wird wie das Komplizierte. – Aber ist nicht gerade das elementar Einfache das Wahre?“