Gelenkbeschwerden

Definition & Symptome von Gelenkbeschwerden

Weit über 100 verschiedene Störungen des Bewegungsapparates und der Bewegungsorgane zählen zu den “Krankheiten des rheumatischen Formenkreises” (Gelenkbeschwerden). Das Beschwerdebild der einzelnen Erkrankungen ist sehr unterschiedlich. Selbst der vergleichsweise harmlose steife Hals und der Tennisarm zählen genau wie die Arthrose oder die rheumatoide Arthritis zu den rheumatischen Erkrankungen. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) fasst unter dem Begriff „Rheuma“ alle chronisch schmerzhaften und dauerhaften Bewegungseinschränkungen des Bewegungs- und Stützapparates.
Die Beschwerdebilder werden grob in drei Gruppen unterteilt in:

  • entzündlich-rheumatische Erkrankungen wie die Arthritis
  • Erkrankungen der Weichteile wie Sehnen- und Gelenkerkrankungen
  • Arthrosen.

Ursachen von Gelenkbeschwerden

Die Entstehung von rheumatischen Erkrankungen bzw. Gelenkbeschwerden ist sehr unterschiedlich und vielfach noch nicht genau geklärt. Entzündungen sind eine natürliche Abwehrreaktion des Organismus auf innere oder äußere Reize (z.B. Druck, Fremdkörper, Strahlen, Mikroorganismen oder krankhafte Stoffwechselprodukte) und grundsätzlich positiv zu bewerten. Die Symptome können Rötungen, Hitze, Schwellungen, Schmerzen und daraus resultierende Funktionsstörungen sein. Die Entzündungsreaktion geht vom Blutgefäßbindegewebe des geschädigten Organs oder Gewebes aus. Je nach Ausmaß des schädigenden Einflusses laufen schließlich alle Abwehrkräfte auf Hochtouren. Rechtzeitig stellt der Körper Antikörper her. Die Aufgabe der Antikörper, die spezifisch auf den Eindringling gerichtet sind, ist es, die „Fremdlinge“ im Körper zu suchen und anzugreifen. Wenn der Antikörper und das Antigen zusammen kommen, bilden sie sogenannte „zirkulierende Immunkomplexe“ (CICs).
Klingt die Entzündungsreaktion nach überstandener Gefahr nicht wieder ab, und/oder erfolgen zu viele CIC-Einlagerungen im Gewebe, sprechen wir von einer chronischen Entzündung. Diese kann mehrere potenzielle Gesundheitsprobleme mit konkreten Schmerzen und Beschwerden in den Gelenken hervorrufen.

Typen von CICs

Es gibt zwei mögliche Typen von CICs. Der erste Typ tritt auf, wenn die Menge an Antikörpern im Blut ausreicht, den Eindringling mengenmäßig zu übertreffen und zu überwältigen. In diesem Fall fressen die weißen Blutkörperchen die fremden Zellen auf. Das ist eine erwünschte, physiologische Reaktion und es entsteht nur eine minimale Entzündung.
Die zweite Reaktion ist problematisch! In diesem Szenario reichen die Antikörper nicht aus, den Eindringling zu überwältigen, mit dem Resultat, dass die CICs mehr Antigene als Antikörper haben. Wenn das passiert, werden solche CICs im Gewebe eingelagert, anstatt von den weißen Blutkörperchen ausgeschwemmt zu werden. Die Folge dieser Einlagerung im Gewebe ist die Entzündung.

Natürliche Mittel und deren Wirkung

Der menschliche Körper kann die essentielle Linolsäure (eine Omega-6-Fettsäure) in Arachidonsäure umwandeln. Die Arachidonsäure wird im Körper benötigt, um Entzündungen hervorzurufen. Dies ist immer dann wichtig, wenn der Körper mittels einer Entzündungsreaktion Bakterien und Viren abwehren oder geschädigtes Gewebe abbauen und ersetzen muss.
Arachidonsäure wird aber auch über die Nahrung in den Körper aufgenommen, denn sie kommt auch in tierischen Lebensmitteln wie Eiern und Käse, vor allem aber in Fleisch, Wurstwaren und Innereien vor. Eine erhöhte Zufuhr von Omega-6-Fettsäuren und zusätzlich von Arachidonsäure in der täglichen Ernährung kann zu einem Anstieg der Entzündungsneigung und in deren Folge zu einer Verschlimmerung der Beschwerden im Körper führen.
Ist der körpereigene Stoffwechsel im Bereich der Entzündungen gestört (wie es bei chronischen Entzündungen der Fall ist), lässt sich vermehrt Arachidonsäure in den Zellmembranen nachweisen.
Linolsäure kann im Körper aber auch in Gamma-Linolensäure (GLA) umgewandelt werden. GLA ist ebenfalls eine Omega-6-Fettsäure. Sie hat wiederum entzündungshemmende Eigenschaften und wirkt als Eicosanoid entzündungsregulierend.
GLA kann direkt aus pflanzlichen Ölen gewonnen werden. Borretschöl hat mit einem Anteil von 15-20% den höchsten Anteil von GLA.
Durch eine vollwertige, vegetarische,möglichst basische Ernährungsform und gezielte Zufuhr von hoch aktiven, mehrfach ungesättigten Fettsäuren, lässt sich das Entzündungsgeschehen im Körper positiv beeinflussen. Der Verzicht auf Fleisch- und Fleischprodukte hemmt die Freisetzung bzw. die zusätzliche Zufuhr von Arachidonsäure. Die tägliche Zufuhr von mehrfach ungesättigten Omega-3-Fettsäuren, wie die pflanzliche Omega-3-Fettsäure Alpha-Linolensäure (ALA) aus Leinöl und GLA aus Borretschöl, hilft chronische Entzündungsprozesse im Körper zu hemmen.

Essentielle, mehrfach ungesättigte Fettsäuren

Essentielle, mehrfach ungesättigte Fettsäuren sind für den Aufbau gesunder Zellen zwingend erforderlich. Der Körper kann sie nicht selbstständig herstellen. Sie müssen daher mit der täglichen Nahrung zugeführt werden. In den Zellmembranen hat der Anteil an mehrfach ungesättigten Fettsäuren nicht nur Einfluss auf den Aufbau, sondern auch auf die Funktion der Zelle. Als ideale Lieferanten von gesunden, mehrfach ungesättigten Fettsäuren bieten sich vor allem hochwertige, natürliche, schonend gepresste Öle an. Hier findet sich eine Vielzahl von Fettsäuren, die in individueller Kombination eingenommen, positive Wirkungen haben können. So ist es essentiell wichtig, einen Mangel an mehrfach ungesättigten Fettsäuren auszugleichen. Gleichzeitig sollten gesundheitsgefährdende Fette wie Transfettsäuren, aber auch ein Übermaß an Omega-6-Fettsäuren gemieden werden. Dabei empfiehlt sich, die Aufnahme gesunder Fettsäuren wie die ALA und die GLA in eine abwechslungsreiche, ausgewogene, vegetabile Vollwerternährung zu integrieren. Zusammen mit GLA-reichem Borretschöl bildet hochwertiges ALA-reiches Leinöl die ideale Kombination.

Die Qualität entscheidet

Bei der Auswahl der Fettsäurelieferanten sollte die Qualität im Fokus stehen. Nur so, darauf wies Dr. Johanna Budwig immer wieder hin, kommen die Zellen in den Vorzug des vollen Elektronenreichtums der Öle. Es muss größten Wert auf die Auswahl der Saat, die Saatfolge, die Pressung und die Weiterverarbeitung gelegt werden. Deshalb hat Dr. Johanna Budwig Qualitätsmaßstäbe definiert, verfasst und niedergeschrieben. Für die Pressung entwickelte sie ein überaus schonendes Verfahren, das heute unter dem Namen “Original Dr. Budwig Pressverfahren” Anwendung findet.

Ernährung & Co. bei Gelenkbeschwerden

Nachdem die Funktion des Immunsystems durch die Ernährung beeinflusst werden kann, liegt hier der Ansatzpunkt bei der Behandlung von entzündlichen Gelenkerkrankungen. Hierfür spricht auch die Erkenntnis, dass Störungen des Immunsystems bei Menschen, die sich vollwertig und vegetarisch ernähren, so gut wie unbekannt sind.

Pflegen Sie Ihren Darm!

Ob die Lebensmittel, die wir täglich zu uns nehmen, tatsächlich unseren Zellen zugute kommen, hängt maßgeblich von unserer Darmgesundheit ab. Entscheidend ist die Fähigkeit unseres Darmes, die Nährstoffe, die wir verzehren, auch aufnehmen zu können. Dr. Johanna Budwig hat daher zur Pflege des Darms und der Darmflora den täglichen Verzehr frischen Sauerkrautsaftes oder Sauermilch empfohlen. Auch der regelmäßige Genuss von Ballaststoffen spielt eine wichtige Rolle zum Erhalt der Darmfunktion. Fester Bestandteil der täglichen Ernährung sollte daher auch der Verzehr von 1-2 EL geschroteter und geschützter Leinsaat, eingerührt in die Budwig Creme, aus Quark und Leinöl zubereitet, oder in einen Muttersaft wie Fermentgold, sein.

Omega-3-Fettsäuren

Zur Gesunderhaltung sämtlicher körpereigener Prozesse und zur Vermeidung chronischer Entzündungskrankheiten oder Gelenkbeschwerden ist eine vitalstoffreiche Ernährung mit einem hohen Anteil an Omega-3-Fettsäuren unumgänglich. Omega-3-Fettsäuren, wie sie beispielsweise in Leinöl vorliegen, spielen eine maßgebliche Rolle in der Ernährungstherapie von entzündlichen Krankheiten. Die pflanzliche ALA ist in der Lage die 4-fach ungesättigte Fettsäure Arachidonsäure zu neutralisieren. Seefisch als Omega-3-Fettsäuren-Lieferant ist wegen seiner Schadstoffbelastung (v. a. Quecksilber) nur bedingt empfehlenswert. Hier bietet hochwertiges, elektronenreiches Leinöl, speziell in Kombination mit Borretschöl, eine ideale Alternative.
Viele Studien belegen, dass Omega-3-Fettsäuren bei Entzündungen und rheumatischen Schmerzen eine gute Wirkung zeigen, da dadurch die Bildung von entzündungsfördernden Substanzen reduziert werden kann. Die entzündungshemmende Wirkung vermindert Schmerzen und fördert die Gelenkbeweglichkeit.
Bei Entzündungsprozessen werden vom Körper vermehrt freie Radikale aktiviert. Freie Radikale sind hochaktive Teilchen, die der Körper im Kampf gegen eindringende Krankheitserreger selbst herstellt, damit sie Bakterien und andere Keime abtöten. Freie Radikale arbeiten demnach im Sinne unserer Gesundheit. Gefährlich werden sie erst, wenn sie im Übermaß entstehen. Sie greifen dann nicht nur Krankheitskeime, sondern auch körpereigene Strukturen an. Daher ist es besonders wichtig viel buntes Obst und Gemüse in die tägliche Ernährung zu integrieren. Diese enthalten eine Fülle von sekundären Pflanzenstoffen und Vitaminen, die bekanntermaßen als Radikalfänger im Körper fungieren und so die Zellen vor Angriffen durch freie Radikale schützen.

Fazit

Wer Entzündungen oder Gelenkbeschwerden vorbeugen oder lindern möchte, sollte entzündungsfördernde Lebensmittel meiden, da diese das Immunsystem nur unnötig belasten. Zu diesen Lebensmitteln gehören vor allem industriell verarbeitete Nahrungsmittel aller Art, Zusatzstoffe und Konservierungsmittel, aber auch Milchprodukte und glutenhaltige Getreideprodukte. Desweiteren sollten tierische Produkte generell reduziert werden, da Fleisch oder manche Milchprodukte viel Arachidonsäure enthalten.
Stattdessen empfiehlt es sich den Gegenspieler, die essentielle, mehrfach ungesättigte Omega-3-Fettsäure aus dem Leinöl, in Kombination mit der entzündunghemmenden GLA aus dem Borretschöl zu sich zu nehmen.
Dabei ist es wichtig, die Aufnahme der gesunden Fettsäuren in eine abwechslungsreiche, ausgewogene lacto-vegetabile Vollwerternährung zu integrieren.

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